Freitag, 6. Juli 2012

Joanne Harris - Chocolat


Autor: Joanne Harris
Titel: Chocolat
Genre: Belletristik
Seiten: 331
Note: 2,5

Das Buch

Es ist Fastnacht, als Vianne Rocher mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquene-sous-Tannes kommt und direkt am Kirchplatz einen Laden für Schokoladen und Pralinés eröffnet. Pater Reynaud, dem ortsansässigen Pfarrer, ist diese Art der "himmlischen Verführung" jedoch ein Dorn im Auge: Schokolade, und dazu noch in der Fastenzeit! Er erklärt Vianne Rocher den Krieg und untersagt den Mitgliedern seiner Gemeinde jeden Umgang mit ihr.
Doch Vianne hat ein besonderes Gespür für ihre Kunden: Für jeden weiß sie das Praliné oder die Schokoladensorte, die am besten seiner Persönlichkeit entspricht. Und so entwickelt sich ihr laden schon bald zum geheimen Mittelpunkt des Ortes, zu dem jeder seine Sorgen, Hoffnungen und Träume trägt.
Viannes Pläne für ein großes Schokoladenfesst an Ostern allerdings drohen das Dorf zu spalten. Ostern oder Schokolade? Die Aussicht auf den verführerischen Geschmack von Viannes selbstgemachten Schokoladenphantasien stellt die strengen kirchlichen Regeln auf eine harte Probe. In diesem Konflikt setzt Pater Reynaud alles auf eine Karte ...

Die ersten 5 Sätze

Wir kamen zu Karneval an, mit dem warmen Februarwind, der den Duft von am Straßenrand gebratenen Pfannkuchen, Würstchen und süßen Waffeln mit sich trug, während Konfetti von Matelkragen und Ärmelaufschlägen rieselte und im Rinnstein herumgewirbelt wurde wie ein lächerliches Gegenmittel, mit dem der Winter vertrieben werden sollte. Es herrscht eine fieberhafte Aufregung unter den Menschen, die die enge Hauptstraße säumen und die Hälse recken, um einen Blick auf den mit bunten Girlanden und Papierrosetten geschmückten Wagen zu erhaschen. Einen gelben Luftballon in der einen und eine Spielzeugtrompete in der anderen Hand, steht Anouk neben einem traurig dreinblickenden brauen Hund und schaut mit großen Augen zu. Anouk und ich haben schon viele Karnevalsumzüge gesehen; einen Zug von zweihunderfünfzig geschmückten Wagen letztes Jahr beim Mardi Gras in Paris, einhundertachtzig in New York, zwei Dutzend Blaskapellen in Wien, Clowns auf Stelzen, große Pappmaché-Figuren mit wackelnden Köpfen, Majoretten, die ihre glitzernden Stäbe durch die Luft wirbeln ließen. Aber im Alter von sechs Jahren erscheint einem die Welt noch voller Wunder.

Meine Meinung

Bei diesem Buch ist es mir etwas schwer gefallen, eine Note zu vergeben. Meine beste Freundin hatte es sich aus der Bücherei geliehen und angefangen zu lesen. Ihr hatte es aber gar nicht gefallen, sie fand es einfach nur "verrückt". Daher hat sie es mir mal mit gebracht und ich war nachher schon richtig gespannt drauf. Schon allein wegen des Titels ... :-) Aufgrund der Beschreibung und des Covers habe ich mir das Buch aber ganz anders vorgestellt, als es dann war.
Die Beschreibungen der ganzen Leckereien fand ich unglaublich gelungen und auch so hat mir der Schreibstil gefallen. Allerdings habe ich den Sinn absolut nicht verstanden, wieso die Autorin beim Schreiben ständig zwischen Vergangenheit und Präsens gewechselt hat. Mitunter in einem Absatz. Das fand ich ehrlich gesagt etwas störend, weil ich eben auch nicht verstanden hab, was das sollte.
Ansonsten fand ich das Buch teilweise traurig, weil darin einiges Leid geschieht und ich damit gar nicht gerechnet hatte. Ich dachte, es geht hierbei um eine Liebesgeschichte. Da mir das Buch aber ansonsten gut gefallen hat, hab ich als Note einen Mittelweg gefunden. Ich denke, dass ist ein Buch, bei dem jeder selbst entscheiden muss, ob es sein Fall ist oder nicht. Meine beste Freundin fand es zum Beispiel schrecklich und hat es abgebrochen, mir hat es aber widerrum recht gut gefallen.
Am allerbesten fand ich natürlich die Beschreibungen von der Schokolade und den leckeren Pralines. Man sollte es nicht lesen, wenn man Hunger hat ... :-)

Nachtrag 26. Juli 2012

Am Wochenende habe ich mir den Film auf Video angesehen und muss sagen, dass es das erste Mal ist, das mir ein Film besser als das Buch gefällt. Der Schluß war viel schöner und auch so hat mir die Atmosphäre besser gefallen! Auch wenn einiges umgeändert wurde, aber damit kann ich leben. :-)

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